- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Klänge der Hoffnung mit Musighistan
4. November 2017 @ 19:30
»Musighistan«
Eine west- östliche Gesangs- und Klangreise.
PAUL HOORN & »MUSIGHISTAN« D | Iran | Afghanistan
„Musighi“ ist auf Farsi das Wort für Musik.
„Musighistan“ ist das Land der Musik.
Lieder aus dem Iran und Afghanistan, Lieder, Chansons und Songs aus Europa, sogar Klezmermusik – das und noch mehr finden wir in Musighistan und vereinen es, indem wir Fremdes zu Vertrautem machen.
So entsteht ein transkulturelles orientalisch-okzidentales Festessen:
durch Begegnungen verändert sich der Geschmack…
Sehnsucht nach Frieden, Verlust der alten Heimat, Finden einer neuen, Willkommen für die Ankommenden, Neugier auf das Unbekannte – das klingt an, wenn zwei geflüchtete Musiker mit zwei hier schon lange lebenden spielen.
Die Autoren der Liedtexte sind so unterschiedlich von Herkunft und Kulturkreis wie auch die Komponisten: J.W. v. Goethe, Hafez, Rumi, Rio Reiser, Bob Dylan, Ali Pirabi, Mikis Theodorakis und andere. Es erklingen Werke der Volksmusik als auch Kunstlieder des Orients und des Okzidents, manchmal verschwimmen die Grenzen.
Instrumente wie Santur, Aluminiumröhren, Akkordeon, Setar, Hölzer, Oud, Tanbur, Chalumeau, klingende Steine, Gesangsstimme und Schellenring klingen ineinander, um die Vision von der Möglichkeit friedlichen Zusammenlebens und gemeinsamen Empfindens zu beschwören…
Möge das Land Musighistan ein freies Land bleiben und ein von den Herren des Krieges unzerstörbares!
Die Musiker:
Ali Pirabi, geboren 1978 in Shiraz, Iran;
seit 1985 Santur-Unterricht und Musiktheorie-Unterricht bei mehreren privaten Lehrern;
seit 1986 Violinen-Unterricht und Unterricht in klassischer iranischer Musik sowie in den Grundlagen europäischer Musik bei mehreren privaten Lehrern;
1994 erster Preis beim iranischen Musikfestival, Shiraz;
1994, 1996, 1997 und 1999 jeweils erster Preis beim iranischen und europäischen Provinzfestival, Teheran;
1994 Leiter der Band SAMA;
1997 – 2000 Zusammenarbeit mit Hayran-Band als Gheychakspieler und Zusammenarbeit mit vielen weiteren Formationen, verschiedene Auftritte an der Hochschule für Musik Teheran, am Konservatorium, bei Stadtfesten und Musikfestival, bei den Gedenkfeiern für den Poeten Hafez´ in Shiraz 1998, 2001, 2004 und 2007, Fernseh- und Radioauftritte für Erwachsene und Kinder im Iran;
1999 Verantwortlich für das Jugendmusik-Forum Shiraz;
2004/2006 Autor einer Musikgeschichte des Iran und eines Santur-Lehrbuches, Verfasser von Artikeln und Essays für verschiedene Musikzeitschriften (z.B. für Mahur im Iran);
2009 – 2010 diverse Auftritte in Paris, Madrid und Amsterdam;
seit 2013 Unterricht für Musikschüler im Iran via Skype und zu Hause;
2015 Auftritt im Grassi Museum anlässlich des Nouruz-Festes in Leipzig, Konzert mit SAMA bei „Musik zwischen den Welten“ in der Dreikönigskirche Dresden, Goethe und Hafiz in Frankfurt am Main, Lutherkirche in Solingen, Notenspur in Leipzig, Iranische Filmtage in Leipzig, usw.;
2016 u.a.Benefiz-Konzert im Gymnasium Coswig, Zusammen mit „Paul Hoorn und Freunde“ Adventskonzerte im Societaetstheteater Dresden: „Wir Waisen aus dem Abendland“;
2017 Gegründet: INTERNATIONALE MUSIKSCHULE LEIPZIG;
2017 Auftritte: Neujahrskonzert in Gödelitz mit SAMA, Noroozfest in Berlin, Pünktlich zum Frühlingsanfang in Leipzig, Konzert Avaye Santur in Hamboorg, Harmonie Festival in Limburg;
andauernd seit 1992 Kompositionen für diverse Theater (z.B. für Ghoghnoos in Shiraz), für iranische Filme (z.B. für Parish) für Soloinstrumente und Orchester, Unterrichtet für „Paradiesisch Musizieren“ den jungen Musiker Mojib Majidi aus Afghanistan, mit dem er den orientalischen Part des Projekts „MUSIGHISTAN“ von „Paul Hoorn und Freunde“ übernehmen wird.
Mojib Majidi
Ich wurde am 31.12.1995 in Afghanistan bei Kabul während der Kriegszeit geboren. Mit meinen Eltern und Geschwistern verließ ich unser Land im 2. Lebensjahr.
Unser Weg führte nach Iran. Ich bin dort in Shiraz aufgewachsen. Leider konnte ich im Iran nicht die Schule besuchen, da unser Aufenthalt dies nicht erlaubte.
Ich arbeitete ab meinem 8. Lebensjahr in verschiedenen handwerklichen Bereichen. Die Liebe zur Musik entdeckte ich als Kind bei afghanischen Hochzeiten, bei denen mein großer Bruder sang.
Seit 2011 bin ich in Deutschland.
2013 begann ich, während ich noch als unbegleiteter Jugendlicher in einem Wohnprojekt wohnte und die Schule besuchte, mit der Suche nach meiner musikalischen Heimat. Ich begann mir nach Gehör das Spielen des indischen Harmoniums beizubringen.
Ich entdeckte meine tiefe Zugehörigkeit zur afghanischen Musik. Durch die Musik gelang es mir nach der langen Einsamkeit, die Erlebnisse in Iran und die Flucht, wieder Freude und Ruhe zu erlangen. Ich musizierte bei einer Produktion im Staatsschauspiel Dresden bei dem Stück „Maß für Maß“ (Shakespeare) im Jahre 2015/2016. Außerdem spielte und sang ich bei mehreren kulturellen Festen, bei Lesungen in Museen und afghanischen Hochzeiten und Neujahrsfesten. Seit 2016 arbeite ich als Betreuer bei Jugendhilfe „Natürliches Erleben“.
Auch hier kann ich durch die Musik einige Jugendliche emotional durch das gemeinsame Singen erreichen. Ich nahm Unterricht bei einem afghanischen Musiklehrer in Berlin und zur Zeit bei meinem iranischen Lehrer: Ali Pirabi.
Paul Hoorn
wurde am 22.8.1960 als Christoph Müller in Dresden geboren. Studium der Musik: Waldhorn, Komposition und Kirchenmusik, 6 Jahre Theatermusiker, Gründer und 23 Jahre künstlerischer Leiter der 2012 aufgelösten Gruppe »Das Blaue Einhorn«, nebenher auch weiterhin Komponist von Theater- und Hörspielmusik, seit 2011 Musiker und Dozent für ästhetische Kommunikation an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden.
Seit September 2014 Wiederaufnahme der Konzerttätigkeit in Zusammenarbeit mit Karolina Petrova und Matthias Manz als „Paul Hoorn und Freunde“, später auch mit Bernd Sikora und Ali Pirabi.
Er ist Gründer des Projektes „Paradiesisch Musizieren“, das sich die Aufgabe stellt, geflüchtete Menschen und solche mit Migrationshintergrund und hier schon länger Ansässige zu gemeinsamem Musizieren zusammenzubringen.
„Musighistan“ ist das neueste Projekt, das in Teilen die Arbeit von „Paul Hoorn und Freunde“ und von „Paradiesisch Musizieren“ zusammenführt.
Bernd Sikora
studierte in Dresden klassisches und modernes Schlagwerk sowie afrocubanische Percussion am Conjunto Folclorico Habanna/ Cuba.
Er gründete das Ensemble NYUTO Percussion total und spielte mit ihm u.a. auf der EXPO 2000 in Hannover und der Matinee de la danse in der Semperoper.
Bis 2014 war er Ensemblemitglied und zuletzt Musikalischer Leiter des Theaters Junge Generation in Dresden. Er schuf zahlreiche Bühnenmusiken, darunter auch für das Staatschauspiel Dresden, das Theater o.N. Berlin, das TUS Theater Saratow (Russland) und das Bragge Teatre (Norwegen) sowie das Youth Theatre Taschkent.
Die Beschäftigung mit szenischer Umsetzung von Musik und die Entwicklung von speziellen Instrumenten für die Bühne bilden immer wieder Schwerpunkte seiner Arbeit. Seine Suche nach Klängen und Harmonien finden wir aktuell in seinem Stück „Kling, kleines Ding“, einer Musikperformance auf 54 gestimmten Steinen, die im August erneut vier Wochen auf Asientour ging.
Gastspiele führten seine Musik auch auf Festivals in Finnland, Dänemark, Rotterdam, Moskau, Ankara, Kairo. Für einige Stücke wurde Bernd Sikora mit Preisen bedacht. Zwei Werke wurden ZDF aufgezeichnet und ausgestrahlt.
Für die Weltmusik- Formation „Musighistan“ schuf er eine Kombination aus gestimmten Holzbässen, Steinen und TubAluBells.